Antifeminismus ist als grundlegende Ideologie in patriarchalen Gesellschaften zu verstehen und sichert dort die aktuellen heteronormativen, zweigeschlechtlichen und hierarchischen Geschlechterverhältnisse ab. Ziel ist es, die Geschlechterordnung einer idealisierten bürgerlichen Vergangenheit wiederherzustellen (Blum 2019, S. 114). Das jeweils vorherrschende Geschlechterverhältnis wird als ursprünglich betrachtet und mit einer vermeintlich gottgewollten oder natürlichen Ordnung der Geschlechterhierarchie als unveränderbar behauptet (Blum 2021). Der Begriff Antifeminismus beschreibt darüber hinaus Bewegungen und Forderungen, die das Ziel haben, emanzipatorische Bewegungen, Errungenschaften und Anliegen im Bereich der Geschlechterverhältnisse und LSBTQIA+ Lebensweisen abzuwehren. Daher lassen sich Antifeminismus und Queerfeindlichkeit nicht als verschiedene Ideologien, sondern als je spezifische Ausprägungen einer im Kern verschränkten gemeinsamen Weltanschauung begreifen (femPI et al. 2022). Antifeminismus ist nicht als einfache Gegenbewegung zu emanzipatorischen Entwicklungen zu verstehen. Er braucht keine reale, feministische ‚Bedrohung‘, um eine solche als Feindbild zu konstruieren. [1]
Insgesamt baut Antifeminismus auf der Vorstellung ausschließlicher Zweigeschlechtlichkeit auf, in der cis Männer und cis Frauen sich als gegensätzliche Pole anziehen (Goetz 2018, S. 258). Heterosexualität wird als Norm angesehen und eine Gesellschaft angestrebt, die nach dem Ideal der heterosexuellen Kleinfamilie organisiert ist. Die „Ideologie, die die bürgerliche Kleinfamilie als Leitform“ (Notz 2015, S. 17) betrachtet, lässt sich als Familismus beschreiben (Notz 2015; Bergold-Caldwell & Grubner 2020, S. 157). Gleichgeschlechtliche Eltern, Alleinerziehende und Menschen jenseits der Zweigeschlechtlichkeit sind von diesem Familienverständnis ausgeschlossen (Lang 2017, S. 63). [2]
Der Begriff Antifeminismus wurde von der Publizistin Hedwig Dohm in dem 1902 erschienenen Buch 'Die Antifeministen. Ein Buch der Verteidigung' in Anlehnung an den Begriff Antisemitismus geprägt. Sie beschreibt damit die Abwehr gegen die aufkommende Frauenbewegung insbesondere ab Ende des 19. Jahrhunderts (Dohm 1902). Ute Planert macht in ihrer Forschung zu Antifeminismus im Kaiserreich im 1912 gegründeten Bund zur Bekämpfung der Frauenemanzipation personelle Überschneidungen zu Antisemit:innen in der Weimarer Republik und späteren Nationalsozialist:innen aus und beschreibt Antifeminismus daher als „protofaschistische Bewegung“ (Planert 1998, S. 14-18). Im Nationalsozialismus wurde das Ideal der 'Volksgemeinschaft' angestrebt – ein Gesellschaftskonstrukt, das nach außen durch Rassismus und Antisemitismus und nach innen durch eine strenge Geschlechterdichotomie mit je spezifischen Aufgaben für Männer und Frauen strukturiert ist. Damals wurde versucht dieses Ideal einer homogenen ‚Volksgemeinschaft‘ mit Gewalt umzusetzen. Dies gipfelte in der Shoah, also der systematischen Ermordung von Juden:Jüdinnen, aber auch sogenannter 'Asozialer', (vermeintlicher) politischer Gegner:innen, homosexueller und behinderter Menschen und vielen weiteren (z. B. Lehnert 2018; Jochheim 2016). Das Konzept der 'Volksgemeinschaft' ist dabei klar antifeministisch und von einer gesellschaftlichen Aufwertung einer spezifischen Weiblichkeit – der arischen Mutterschaft – geprägt, was für viele weiße deutsche Frauen durchaus attraktiv war (Schenk 1980, S. 156-157). [3]
Bis heute ist Antifeminismus gesellschaftlich prägend und jüngste Untersuchungen zeigen die weite Verbreitung antifeministischer Einstellungen. Mehr als ein Drittel der deutschen Bevölkerung (47,3 % der Männer und 28,7 % der Frauen) stimmt mindestens einer der in der Einstellungsuntersuchung der Universität Leipzig gestellten antifeministischen Aussagen zu (Höcker, Pickel & Decker 2020, S. 262). Zu beobachten ist darüber hinaus ein Anstieg in der Häufigkeit von geschlossen antifeministischen Weltbildern von 19 % im Jahr 2020 zu 25 % im Jahr 2022 (Kalkstein et al. 2022, S. 253). Darüber hinaus ist Antifeminismus eng mit weiteren Ideologien der Ungleichheit verknüpft, etwa mit Antisemitismus (z. B. Hessel & Misiewicz 2020; Stögner 2014) und Rassismus (z. B. Dietze 2016; Jäger 1999). [4]
Besonders deutlich treten patriarchale Geschlechternormen und antifeministische Wissensbestände nach wie vor innerhalb der (extremen) Rechten zu Tage. Hier findet weiterhin eine Zuspitzung der vorherrschenden hetero- und cis-sexistischen Normen statt. Innerhalb der aktuellen (extremen) Rechten erfährt die Vorstellung eines auf Binarität und Differenz basierenden Geschlechtersystems eine nationalistische Wendung. Dabei kommt der traditionellen Familie, bestehend aus cis Mutter, cis Vater und Kind(ern), als 'Keimzelle der Nation' umfassende Bedeutung zu (Bitzan 2016, S. 353‑354). Die Reduzierung auf ihre Funktion als Gebärerin lässt den Erhalt der 'Volksgemeinschaft' als oberste Pflicht der Frau erscheinen. Im (extrem) rechten Verständnis gilt der 'Volkskörper' als das Zusammenspiel all seiner Einzelteile, wodurch die derzeit gesamtgesellschaftlich zu beobachtenden Modernisierungs- und Flexibilisierungsprozesse rund um geschlechtliche und sexuelle Selbstbestimmung als 'Entartungen' betrachtet werden und zum Wohle der 'Volksgemeinschaft' nicht geduldet werden (Goetz 2019). Antifeministische Positionen erscheinen daher als zwangsläufige Konsequenz im Kampf um den Fortbestand der Nation. Gleichzeitig lässt sich auch innerhalb der (extremen) Rechten in einem gewissen Rahmen eine Öffnung von Rollen- und Handlungsangeboten feststellen, welche die aktive Beteiligung von Frauen, Homosexuellen und sogar trans Personen einschließt (Haas 2020; Degen 2020). Sie werden als hinzunehmende Abweichung toleriert, solange sie selbst antifeministisch agieren und aus einer neoliberalen Perspektive für die (extreme) Rechte einen produktiven Nutzen besitzen (Degen 2023; Degen 2024). [5]
Auch Männlichkeit unterliegt als soziales Konstrukt im Laufe der Geschichte verschiedenen Wandlungen und Flexibilisierungen, wobei sich die (extreme) Rechte auf ein Männlichkeitsbild stützt, welches im Rahmen der Industrialisierung entstand und im Zuge der beiden Weltkriege im 20. Jahrhundert seinen militarisierten Höhepunkt erfuhr (Dinges 2005; Martschukat 2018). Gesamtgesellschaftlich wurden soldatische Männlichkeitsbilder zunehmend durch andere hegemoniale Vorstellungen ersetzt, jedoch sind Männer auch im 21. Jahrhundert weiterhin mit relativ starren Rollen- und Handlungsanforderungen konfrontiert, welche auf Dominanz, Stärke und Abwehr von Weiblichkeit beruhen. Gleichzeitig nehmen neue, zum Teil widersprüchliche Anforderungen an Männer und gelebte Männlichkeit zu, beispielsweise mit Blick auf eine aktive Vaterschaft und die Übernahme von traditionell weiblich konnotierter Care-Arbeit. Männer müssen hierbei ansozialisierte Muster, neue Anforderungen von außen sowie eigene Wünsche und Bedürfnisse balancieren und neue Formen von Männlichkeit erproben. Dies wird jedoch in Teilen der Gesellschaft und insbesondere innerhalb der (extremen) Rechten zu einer ‚Krise der Männlichkeit‘ (Bereswill & Neuber 2011; Connell 2015) umgedeutet, die es mit Hilfe einer männlichen Resouveränisierung zu überwinden gelte. Männlichkeit bzw. die männliche Dominanz müsse diesem Narrativ folgend wiederentdeckt und -hergestellt werden (Rommelspacher 1993; Claus, Lehnert & Müller 2010; Müller 2023; Sauer & Penz 2023). Ebenso knüpfen hier Verschwörungsnarrative an, in denen Gleichstellungsarbeit, der Kampf für Frauen- und Transrechte sowie andere feministische Anliegen zur Männerdiskriminierung umgedeutet und zur Legitimierung für antifeministische Agitation bis hin zur Gewalt genutzt werden (Bischof 2018; Blum 2022). [6]
Soziale Medien spielen in diesem Zusammenhang eine wichtige Rolle zur politischen Mobilisierung und transnationalen Verbreitung antifeministischer Ideologien. In den dort vorzufindenden neoliberalen und maskulinistischen Männlichkeitsdiskursen werden unter anderem Finanz- und Beziehungscoachings mit antifeministischen und misogynen Ideologiefragmenten verflochten. Die Suche nach einer ‚wahren‘ Männlichkeit und die ‚Wiederentdeckung männlicher Stärke und Dominanz‘ werden der postmodernen Pluralisierung und den damit einhergehenden Verunsicherungen entgegengesetzt (Schutzbach 2018; femPI 2023). Auch vermeintlich unpolitische ‚Tradwives', christliche Fundamentalist:innen und andere rechte Agitator:innen nutzen gezielt Online-Räume zur Verbreitung antifeministischer Narrative (Mattheis 2021; Stern 2022; Bauer 2022; Rösch 2023). [7]
Die Narrative des Antifeminismus werden global artikuliert und lokal, je nach Geschichte, politischem System und aktuellen Diskursen adaptiert (Goetz & Mayer 2023; Sauer 2019; Sauer & Penz 2023, 90; Wichterich 2019). Mit Blick auf globale Bündnisse und Strukturen verzeichnet die Forschung eine enge Verknüpfung des Antifeminismus mit verschiedenen religiösen Institutionen, Religionsgemeinschaften und Konfessionen (Corredor 2019, 620 ff.). Der Fokus der Forschung liegt dabei auf westlichen Ländern und der Rolle der christlichen Kirche, die bereits früh als Antagonist im Kampf um reproduktive Rechte in Erscheinung getreten ist (Soden 2021). Der Vatikan macht in seiner Rolle als 'Holy See', als permanenter Beobachter in der UN, seinen politischen Einfluss diesbezüglich immer wieder geltend (Coates et al. 2014) und hatte eine zentrale Stellung bei der Etablierung von 'Gender' als politischen Kampfbegriff (Paternotte 2015). Als Gegner:innen eines legalen Zugangs zu sicheren Schwangerschaftsabbrüchen spielen evangelikale Gruppen eine zentrale Rolle. Für die USA und Europa zeigt sich, dass christliche Fundamentalist:innen Bündnisse mit der (extremen) Rechten eingehen (Heinemann & Stern 2022, S. 317). In Russland bildet die Politik gemeinsam mit der Orthodoxie eine Allianz gegen Feminismus und LSBTQIA+-Rechte, die als westliche Propaganda verfemt werden (Moss 2017). In Indien ist Antifeminismus ein zentrales ideologisches Fragment der Hindunationalist:innen (Naaz 2023). Systematische Forschung zur Rolle des (politischen) Islam sowie vergleichende Studien zum Einfluss verschiedener Religionsgemeinschaften und ihre Verknüpfungen zum Antifeminismus stehen bislang noch aus (Blum 2019, S. 116). Das anti-moderne Moment antifeministischer Ideologie wird in antiwestlichen Ressentiments sichtbar. Feminismus und Selbstbestimmung werden etwa in türkischen Diskursen als Importe des Westens diskreditiert (Hülagü 2020). In einigen Ländern des afrikanischen Kontinents wird Antifeminismus mit anti-kolonialen Narrativen verschränkt (Corredor 2019, S. 628). Zwar fehlen komparative Studien, doch gibt es einige Befunde, die in ganz unterschiedlichen Ländern immer wieder auftauchen: Neben der Verschränkung von Ideologien fällt auf, dass Frauenrechte im Namen von vermeintlich entgegenstehenden Kinder- und Familienrechten aufgegeben werden. Der Austritt der Türkei aus der Istanbul-Konvention (Eslen-Ziya 2022) kann hier angeführt werden, aber auch in anderen Ländern wie Kanada (Mann 2008), Brasilien (Biroli 2021) oder Indonesien (Kartika 2019) sind ähnliche Entwicklungen zu beobachten. Diese scheinbar zufälligen Beispiele machen deutlich, wie breit antifeministische Ideologien weltweit verankert sind. [8]
Antifeminismus fungiert seit jeher als geeignetes Koalitionsthema zwischen der (extremen) Rechten, christlichen Fundamentalist:innen, Männerrechtler:innen und weiteren rechtskonservativen Akteur:innen (Villa & Hark 2015; Lang & Peters 2018; Blum 2019; Henninger & Birsl 2020). Auch Ausdrucksformen des Antifeminismus sind vielfältig. Sie bewegen sich auf einem Spektrum von gesamtgesellschaftlich weitgehend akzeptierten Formen (z. B. Ablehnung gendersensibler Sprache) bis hin zu massiv gewaltvollen Praktiken, teils mit Todesfolge (z. B. rechte Terroranschläge in Halle 2019 und Utøya 2011). Diese Scharnierfunktion des Antifeminismus zwischen unterschiedlichen Bewegungen und Forderungen gelingt auch durch die Berufung auf ein gemeinsam geteiltes Vokabular. Hier dienen Begriffe wie 'Gender', 'Frühsexualisierung' oder 'Feminismus' als Containerbegriffe bzw. leere Signifikanten (Laclau 2007, S. 65). Einer konkreten Bedeutung entleert, werden diese Begriffe individuell aufgeladen. Gleichzeitig verfügen sie über genug unveränderlichen Inhalt, sodass die Bildung einer Gruppenidentität möglich wird. Susan Leigh Star etablierte zur Beschreibung dieses Phänomens den Begriff des ‚boundary objects‘ bzw. des Grenzobjekts (Leigh Star 2018, S. 141). Hierdurch erscheinen einzelne, inhaltlich teils völlig verschiedene Themen und Ereignisse als miteinander verknüpft, z. B. die Umsetzung von Gender Mainstreaming und 'Drag-Lesungen' als zwei Ausprägungen des 'Genderismus'. Durch diese Verknüpfung können auch anderweitige ideologische Unterschiede sowie zeitliche und örtliche Grenzen zwischen antifeministischen Akteur:innen und deren Mobilisierungen überwunden werden (Degen 2024). [9]
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Zitationsvorschlag: Rebekka Blum, Katrin Degen, Jennifer Degner-Mantoan, Viktoria Rösch (2024). Antifeminismus. In Gender Glossar/Gender Glossary (9 Absätze). Verfügbar unter: https://www.gender-glossar.de/
Persistente URN:
Rebekka Blum (sie/ihr oder keine Pronomen) vertritt die Professur für Soziologie an der Evangelischen Fachhochschule Freiburg in Teilzeit und hat im April 2024 eine Dissertationsschrift zu "Antifeminismus zwischen 1945 und 1990 in Westdeutschland" am soziologischen Institut der Universität Freiburg eingereicht. Blum arbeitet als politische Bildner:in und ist Autor:in zahlreicher Artikel zu Antifeminismus, Rechtsextremismus und Verschwörungserzählungen sowie des Buches "Angst um die Vormachtstellung. Zum Begriff und der Geschichte des deutschen Antifeminismus" (Marta Press 2019). Außerdem ist Blum Mitglied im Netzwerk feministische Perspektiven und Intervention gegen die (extreme) Rechte, kurz: femPI.
Dr.in Katrin Degen (sie/ihr) ist Sozialarbeiterin (M.A.), wissenschaftliche Mitarbeiterin im Forschungsverbund ForGeRex an der Technischen Hochschule Nürnberg Georg Simon Ohm, Autorin und freiberufliche politische Bildnerin. Sie forscht seit zehn Jahren zur (extremen) Rechten aus geschlechter- und sexualitätssensibler Perspektive. Außerdem ist sie Mitglied im Netzwerk 'Feministischer Perspektiven und Interventionen gegen die (extreme) Rechte' kurz femPI.
Jennifer Degner-Mantoan (sie/ihr/-) ist Sozialwissenschaftler:in (M.A.) und promoviert an der Ruhr-Universität Bochum zur Brückenfunktion von Antifeminismus am Beispiel der deutschen Männerrechtsbewegung. Sie ist als politische:r Bildner:in tätig und arbeitet seit zehn Jahren aktivistisch und wissenschaftlich zur (extremen) Rechten und Ideologien der Ungleichheit. Zusammen mit den anderen Autor:innen des Beitrags ist sie Mitglied im Netzwerk 'feministische Perspektiven und Interventionen gegen die (extreme) Rechte' (femPI).
Viktoria Rösch ist Soziologin und forscht zu extrem rechten Influencerinnen auf YouTube, Instagram und TikTok. Sie arbeitet aktuell an der Frankfurt University of Applied Science in einem Forschungsprojekt zum Wechselverhältnis von gesellschaftlichen Geschlechterverhältnissen und der zeitgenössischen extremen Rechten. Sie ist Mitglied im Netzwerk „feministische Perspektiven und Interventionen gegen die (extreme) Rechte“ (kurz: femPi) und im Vorstand des AK Sociology of the Far Right in der Deutschen Gesellschaft für Soziologie.
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